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Internet der Dinge

Smart Home – Vorteile und Risiken

Eine Hand mit Smartphone mit Steuerelementen auf dem Display in Großaufnahme, dahinter ein Hauseingang

Das Licht per Smartphone-App einschalten oder den Fernseher per Zuruf ausschalten – das ist Alltag im „intelligenten Zuhause“, dem sogenannten Smart Home. Die moderne, vernetzte Heimtechnik gilt als Zukunftsmarkt: Laut einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) glauben rund 43 Prozent der befragten deutschen Internetnutzerinnen und -nutzer, dass dieser technologische Trend in den nächsten Jahren den größten Einfluss auf ihr Leben haben wird. Doch das Smart Home bietet nicht nur Komfort und Unterstützung im Alltag, sondern birgt auch Risiken.

Vernetzte Heimtechnik – was sich dahinter verbirgt​

Das Smart Home kann aus unterschiedlichen Elementen bestehen, die mit Eingabegeräten wie Touchdisplays, Tablets oder Smartphones bedient und gesteuert werden. Die intelligente Haustechnik vernetzt beispielsweise Heizkörperventile, Lichtschalter oder Endgeräte, wie Waschmaschinen, Kühlschränke und Fernseher. Durch Sensoren kann beispielsweise die Raumtemperatur überprüft, oder es können Lichter individuell geschaltet oder gedimmt werden.

Um eine Kommunikation und Interaktion aller Geräte untereinander zu ermöglichen, werden diese miteinander vernetzt, entweder per Funk (z. B. Bluetooth, WLAN/WiFi) oder Kabel (Ethernet, Powerline, etc.). In komplexeren Systemen kommt noch eine zentrale Steuerungseinheit, das Gateway, hinzu. Ein Gateway ermöglicht eine komfortable Verwaltung des gesamten Smart Home Netzwerks und eine strukturierte Kommunikation der vernetzten Geräte untereinander.

Smart Home Anwendungen

Die moderne Heimtechnik soll den Alltag von Verbraucherinnen und Verbrauchern komfortabler und sicherer machen, etwa durch intelligente Sicherheitssysteme wie Licht- und Rollladensteuerungen, Bewegungsmelder und Tür- oder Fenstersensoren. Die vernetzte Technik kann aber auch dabei helfen, Energie einzusparen – beispielsweise dann, wenn die Heizung intelligent und individuell reguliert werden kann und Hausgeräte gesteuert und besonders effizient betrieben werden können.

Laut einer GfK-Umfrage vom 22.12.2016 sehen etwa die Hälfte der befragten deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher den Nutzen von Smart-Home-Anwendungen vor allem in den Bereichen Energie und Beleuchtung sowie Sicherheit und Steuerung. Geräte aus dem Entertainment-Bereich, die ferngesteuert bedient und miteinander vernetzt werden können, sind bei 39 Prozent der befragten Deutschen beliebt. Auch smarte Haushaltsgeräte finden viele attraktiv (37 Prozent). Ein Beispiel dafür sind Waschmaschinen, die sich per App steuern lassen. Ebenfalls recht begehrt sind Smart-Home-Technologien für die Gesundheit (29 Prozent). Diese Technologien unterstützen beispielsweise Seniorinnen und Senioren dabei, möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben zu können. Computer überwachen hier den Gesundheitszustand einer Person mit Sensoren und setzen in einem eventuellen Notfall automatisch einen Hilferuf ab.
Viele Hersteller intelligenter Gebäudetechnik bieten mittlerweile Schnittstellen für die Verknüpfung ihrer Geräte mit den Sprachassistenten von Amazon, Google und Apple an. So lassen sich Fensterrollos, Heizung oder Licht direkt mit der Sprache steuern.

Nachteile und Risiken – was Verbraucherinnen und Verbraucher wissen sollten

Neben den beschriebenen Vorteilen haben die modernen, vernetzten Systeme auch Nachteile – so kann das Smart Home beispielsweise ein Risiko für die Privatsphäre sein. Datenautonomie und Datenschutz stehen in einem Spannungsfeld mit Funktionalitäten und Komfort. Wenn Lichttechnik, Heizungsanlage und Waschmaschine mit dem Internet vernetzt sind, können private Geräte-, Verbrauchs- oder Nutzungsdaten unter Umständen gehackt oder ausgespäht werden und in falsche Hände geraten.

Aufgrund möglicher potenzieller Sicherheitslücken haben die Ministerinnen und Minister der Länder die Bundesregierung auf der 12. Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK) 2016 gebeten, die Marktentwicklung bei Smart Home zu beobachten und sich für einen hohen Verbraucher- und Datenschutz einzusetzen. Dabei sollte ein besonderes Augenmerk auf den Schutz der Privatsphäre und die Sicherheit der Daten der Verbraucherinnen und Verbrauchern gelegt werden. Die im Mai 2018 in Kraft getretene EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DGSVO) steckt hier einen grundsätzlichen Rahmen auch für die Hersteller von Smart Home Produkten ab. Verbraucherinnen und Verbraucher können sich vorab über die nach der EU-DSGVO bereitzustellenden Datenschutzerklärungen über die Verarbeitung personenbezogener Daten informieren. Auch im Nachgang kann über die Geltendmachung von Auskunftsrechten in Erfahrung gebracht werden, wie die Systeme mit den anfallenden Daten umgehen. Zudem sollten die entsprechenden Systeme datensparsam voreingestellt und eine Verarbeitung und Übertragung der Daten grundsätzlich in verschlüsselter Form vorgesehen sein. Auch sollten Updates für einen langfristigen Zeitraum zur Verfügung gestellt werden.

Eine weitere Schwierigkeit, mit der Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Nutzung von Smart-Home-Anwendungen immer wieder konfrontiert werden, ist die zum Teil recht komplizierte Bedienung der Systeme. Die Verbraucherschutzministerinnen und -minister haben sich deshalb dafür ausgesprochen, dass die Geräte möglichst einfach und intuitiv einzurichten und zu bedienen sein sollten. Auch die Bedürfnisse von älteren Personen und Menschen mit Behinderungen sollten dabei berücksichtigt werden.

Weitere Informationen

Smart Home - das intelligente Zuhause; Informationen der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg

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