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Studien - Energieverbrauch

Studie „Meta-Analyse Energieverbrauch / Untersuchung der Wirksamkeit von Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs in privaten Haushalten“

Dunkelhaariger Handwerker mit braunem, kariertem Hemd, Latzhosen, in der einen Hand aufgefächerte Geldscheine, in der anderen Hand eine Pappe mit stilisiertem, buntem EU-Energielabel in einem Haus

Wie können Verbraucherinnen und Verbraucher möglichst einfach und kosteneffizient Energie sparen? Vor dem Hintergrund der stetig steigenden Energiepreise, aber auch der europäischen und der deutschen Klimaschutzziele, rücken freiwillige Maßnahmen zum Energie sparen zunehmend in den Fokus. Dabei erscheinen gerade die Maßnahmen erfolgversprechend, die zu nachhaltigen Verhaltensänderungen führen oder zu Investitionen in effizientere Geräte und Technik anreizen und keine ordnungsrechtlichen Vorgaben wie Steuern oder Verbote benötigen.

Im Auftrag des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg haben die Wissenschaftler Gunther Bensch, Mark Andor und Katja Fels vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen diese Thematik untersucht. Die Wissenschaftler des RWI wollten herauszufinden, durch welche Einsparmaßnahme wie viel Energie sowohl qualitativ als auch quantitativ eingespart werden kann. Diese Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs von privaten Haushalten wurden dabei als "verhaltensökonomische Interventionen" bezeichnet. In die Meta-Analyse wurden insgesamt 87 bereits veröffentlichte Studien einbezogen. Die meisten Studien untersuchten die Wirkung von Interventionen auf den Stromverbrauch, einige davon auch auf den Gas- und den Wasserverbrauch.

Als sogenannte Interventionstypen wurden:

  1. die zeitnahe Information über den Energieverbrauch im Haushalt (Feedback),
  2. die Zeitreihen und der Vergleich mit ähnlichen Haushalten (Sozialer Vergleich) sowie
  3. individuelle Maßnahmen, bei denen konkrete und individuelle Einsparziele vereinbart oder Investitionen in effizientere Technik getätigt werden (effiziente Beleuchtung, Küchengeräte, Heizungsanlagen, etc.),

betrachtet.

Daneben wurde auch die Auswirkung der Energieverbrauchskennzeichnung (Labeling) exemplarisch untersucht. Für das Labeling erlaubten die existierenden Studien zwar keine quantitative Berechnung der zu erwartenden Effekte, dennoch konnte ein Einsparpotenzial durch Evaluierungen und Feldversuche erkannt und belegt werden.

In der Meta-Analyse wurden folgende Zusammenhänge und Einsparpotenziale ermittelt, die je nach der Struktur der jeweiligen Studie sehr unterschiedlich belastbar sind:

  • Energiesparen durch "Feedback": Hierbei liegen die Einsparpotenziale beim Stromverbrauch im Mittel bei 4%, beim Gas bei 6% und beim Wasser bei rund 3%. Dabei konnte belegt werden, dass online, via Email oder In-Home-Display (IHD) vermitteltes zeitnahes Feedback einen höheren Effekt als zum Beispiel mittels Rundschreiben oder per Brief hat.
  • Energiesparen durch "sozialen Vergleich": Bei einer sehr hohen Variationsbreite der untersuchten Studien liegen die belastbaren Einsparpotenziale beim Strom-, Gas-, und beim Wasserverbrauch jeweils bei durchschnittlich 2%.
  • Energiesparen durch "Zielsetzung und Selbstbindung": Je nach Art der gesetzten Einsparziele und der externen oder auch internen Zielsetzung konnten in einzelnen Studien sehr hohe Einspareffekte festgestellt werden, die sich vor allem in Kombination mit einem Feedback noch steigern lassen.

Isoliert betrachtet mögen die Potenziale einzelner Maßnahmen mit 2-6% recht gering sein. Für die Verbraucherinnen und Verbraucher ist wichtig, dass die Kombination einzelner Maßnahmen mit- und untereinander das gesamte Einsparpotenzial im Haushalt signifikant erhöhen kann.

Die durch Feedback oder sozialen Vergleich erzielten Einsparungen ergeben sich aus der durch zusätzliche Information über den tatsächlichen Energieverbrauch ausgelösten Verhaltensänderung der Verbraucherinnen und Verbraucher.

Bei der Zielsetzung und Selbstbindung ist eine Kontrolle der Einspareffekte leichter möglich, da zum Energiesparen eine strukturierte, meist technisch unterstütze Einsparstrategie umgesetzt wird.

Mit Hilfe der Energieverbrauchskennzeichnung für Geräte und Produkte, aber auch mit den komplexeren Energieausweisen für Immobilien lassen sich finanzielle Investitionen in Energieeffizienz durch gezielte und produktspezifische Information besser planen und realisieren.

Weitere Informationen

„Meta-Analyse Energieverbrauch / Untersuchung zu Potenzialen von verhaltensökonomischen Interventionen zur Reduzierung des Energieverbrauchs von privaten Haushalten“ (1 MB); Gunther Bensch, Mark Andor und Katja Fels (RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen) im Auftrag des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

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